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Die Große Orgel
· 1978/79 mit älterem Pfeifenbestand neu erbaut von der Firma G. F. Steinmeyer
· 1993 neu umintoniert von Michael Stumpf und Jean-Paul Edouard
· 36 Register auf 3 Manualen und Pedal, 128 Setzer, Schwellwerk, Normalkoppeln.
Die jetzige Orgel der Erlöserkirche hat eine lange Geschichte vielfältigen Umbaus. Die heutige Orgel ist das dritte Instrument an dieser Stelle und wurde 1979 von der Firma Steinmeyer in Oettingen erbaut. Dabei wurde das mittlere Gehäuse in abgeänderter Form von der vorhergehenden Steinmeyer-Orgel aus dem Jahr 1885 (op. 276, 22 klingende Stimmen, 6 Nebenregister und 2 Manuale) verwendet, die bereits 1910 (32 klingende Stimmen, 3 Manuale, Mittelteil des heutigen Gehäuses) völlig umgebaut wurde (op. 1045). 1979 mußte eine neue Orgel erbaut werden (op. 2341), hier wurden auch einige Register der alten Orgel übernommen. Zuletzt erfolgte 1993 ein umfangreicher Umbau im Stile einer „französisch-romantischen“ Disposition (nach Cavaillé-Coll) verbunden mit einer Neuintonation und Erhöhung des Winddruckes durch Jean-Paul Edouard und Michael Stumpf. Die erste Orgel der Erlöserkirche aus dem Jahr 1847 stammt vom Orgelbauer Carl Friedrich Geyer (1807 – nach 1865) aus Bamberg, laut Chronik besaß sie „10 klingende Stimmen“.
Die Disposition heute lautet (Manual C-g3, Pedal C-f)
Hauptwerk (I) 11 Bourdon 16´ 12 Prinzipal 8´ 13 Gemshorn 8´ 14 Oktave 4´ 15 Flûte harmonique 4´ 16 Quinte 2 2/3´ 17 Superoktave 2´ 18 Mixtur 2´5f. 19 Trompette 8´ |
Positiv (II) 20 Bourdon 8´ 21 Prinzipal 4´ 22 Rohrflöte 4´ 23 Oktave 2´ 24 Quinte 1 1/3´ 25 Sesquialtera 2 2/3´ 2f. 26 Regal 8´ 27 Tremulant |
Schwellwerk (III) 28 Cor de Nuit 8´ 29 Salicional 8´ 30 Voix céleste 8´ ab c0 31 Prinzipal 4´ 32 Flûte 4´ 33 Blockflöte 2´ 34 Plein Jeu 2´ 5f. 35 Trompette harmonique 8´ 36 Hautbois 8´ 37 Clairon 4´ 38 Voix humaine 8´ 39 Tremulant |
Pedal 1 Subbaß 16´ 2 Quinte 10 2/3´ 3 Oktavbaß 8´ 4 Gedecktbaß 8´ 5 Choralbaß 4´+2´ (K) 6 Koppelflöte 4´ (K) 7 Mixtur 2 2/3´ 4f. (K) 8 Posaune 16´ 9 Schalmey 4´ 10 Tremulant |
Spielhilfen 40 III-II 41 III-I 42 II-I 43 III-P 44 II-P 45 I-P |
128-fache Setzerkombination (1995): A-H rechts; 1-8 unter Man. I und als Pistons. Apells als Schalter und Pistons für kursive gedruckte Register in jedem Werk. Zungen ab. Zungeneinzelabsteller. Nullknopf (auch als Piston), Setzknopf. 64 Kombinationen abschließbar. Sequenzer (< und >) links, rechts, unter Man. I und als Pistons. Tutti. Schwellpedal mit Anzeige. Mechanische Schleiflade, mechanische Koppeln, elektropneumatische Registertraktur.
Videos auf YouTube: der „Bolero“ von Maurice Ravel für Orgel vierhändig und vierfüßig. Weitere Videos unten auf der Seite.
Die Chororgel,
die von Michael Stumpf als opus 1 in den Jahren 2002/03 gebaut worden ist und zur Ansicht im Chorraum der Kirche steht wurde im Juli 2003 offiziell vorgestellt. Sie kann von OBM Stumpf erworben werden! Die Orgel hat die Kirche im Januar 2015 wieder verlassen.
Hauptwerk (I) C-g´´´ Rohrgedeckt 8´ Principal 4´ Gedecktflöte 4´ Octave 2´ Quinte 1 1/3´ |
Oberwerk (II) Bourdon 8´ |
Pedal C-f Subbass 16´ (z.Zt nur ab c0) |
Koppeln II/I II/P I/P Gestimmt nach Billeter, modifiziert von Michael Stumpf Meisterstück zum Orgelbaumeister. |
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Die Details der Orgelbaugeschichte der Steinmeyer-Orgel:
Hier sind zusätzlich zur Disposition bei den einzelnen Registern Erklärungen angegeben, die beschreiben und belegen, woher die Pfeifen und einzelnen Register stammen bzw. wie sie verändert worden sind.
Mit dem zuletzt 1993 erfolgten umfangreichen Umbau im Stile einer „französisch-romantischen“ Disposition (nach Cavaillé-Coll) verbunden mit einer Neuintonation und Erhöhung des Winddruckes durch Jean-Paul Edouard und Michael Stumpf wurden folgende Veränderungen vorgenommen: Es wurden einige Pfeifen und Register aus der früheren Orgel der kath. Herz-Jesu-Kirche Bad Kissingen verwendet, nämlich (A bis C):
(A.) Schweizerpfeife 4´, Weise/Plattling 1946;
(B.) Dulciana 8´, Hochrein/Münnerstadt 1884 – Weise/Plattling 1946;
(C.) Oktave 2´ C-H (12 Pfeifen), Hochrein 1884 – Weise 1964 (?) sowie
(D.) Oktave 1´ SW, Steinmeyer 1978
Die Disposition und ihre Veränderungen 1993 lauten (Manual C-g3, Pedal C-f)
Hauptwerk (I) Winddruck von vorher 75 mmWS auf jetzt 90 mmWS erhöht
11 Bourdon 16´ 1979 als Pommer 16´. Register von 1885
12 Prinzipal 8´
13 Gemshorn 8´ Register von 1885
14 Oktave 4´
15 Flûte harmonique 4´ an Stelle von Kleingedackt 4´, Register von 1885
16 Quinte 2 2/3´ unter Verwendung einer Pfeife aus (C) an Stelle von Nasat 2 2/3´ (? > Register von 1885)
17 Superoktave 2´
18 Mixtur 2´5f., aus bisherigem Plein jeu 2´ SW und Verwendung zweier Pfeifen aus (C)
19 Trompette 8´ aus bisherigem Clairon 4´ SW
Positiv (II) Winddruck von vorher 65 mmWS auf jetzt 80 mmWS erhöht
20 Bourdon 8´, an Stelle von Holzgedackt 8´(?), Register von 1885
21 Prinzipal 4´ unter Verwendung einer Pfeife (g) aus (C)
22 Rohrflöte 4´ Register von 1885. Einfügen einer übrigen Pfeife aus Plein jeu 2´ 5f SW
23 Oktave 2´ unter Verwendung einer Pfeife aus (C)
24 Quinte 1 1/3´ vorher Sifflöte 1 1/3´ und unter Verwendung einer Pfeife aus (C)
25 Sesquialtera 2 2/3´ 2f. anstelle von bisheriger Zimbel 3f. Eingefügte Pfeifen: Eine aus (C)
26 Regal 8´ Kupferbecher des bisherigen Krummhorn 8´ auf die Hälfte gekürzt und verwendet
27 Tremulant
Schwellwerk (III) Winddruck wie Hauptwerk, siehe Anm. 1
28 Cor de Nuit 8´ C-H aus Rohrflöte 8´ SW, Register von 1885. c-e1 Holz, gedeckt aus bisherigem Kleingedackt 4´ HW, f1-fs2
29 Salicional 8´ (?) anstelle von Weidenpfeife 8´, Register von 1885
30 Voix céleste 8´ ab c0 aus (B) anstelle von Blockflöte 2´ SW. Gegen Salicional 8´ höher schwebend gestimmt
31 Prinzipal 4´ Register von 1885. Sesquialtera 2f. fehlt (?)
32 Flûte 4´ anstelle von bisheriger Quintade 4´ SW. C-h1 aus bisheriger Rohrflöte 8´ SW. Zwei Pfeifen aus (D)
33 Blockflöte 2´ anstelle von bisheriger Oktave 1´ SW
34 Plein Jeu 2´ 5f. neu zusammengestellt aus bisheriger Mixtur 2´ 5f. HW. Größte Pfeifenreihe neu
35 Trompette harmonique 8´ anstelle von bisherigem Fagott 16´ SW (Von C bis g2). Ab gs2 – g3 gebrauchte Pfeifen aus Frankreich
36 Hautbois 8´ komplett aus Oboe 8´ SW anstelle von bisherigem Sesquialtera 2f. SW von 1885
37 Clairon 4´ anstelle von bisheriger Oboe 8´ SW. C-g2 aus bisheriger Trompete 8´ HW mit neuer Zungenmensur, gs2-g3
38 Voix humaine 8´ gebraucht aus Frankreich anstelle von bisherigem Clairon 4´ SW
39 Tremulant
Pedal Winddruck: Großpedal vorher 75 mmWS, jetzt 90 mmWS; Kleinpedal (K) vorher 65 mmWS, jetzt 80 mmWS
1 Subbaß 16´ Register von 1885
2 Quinte 10 2/3´ anstelle von bisherigem Baßzink 3f. (Register von 1885!). 30 neue Pfeifen
3 Oktavbaß 8´
4 Gedecktbaß 8´ Register von 1885
5 Choralbaß 4´+2´ (K) 1885/1910 als Choralbaß 4´ 2f.
6 Koppelflöte 4´ (K) Register von 1885
7 Mixtur 2 2/3´ 4f. (K) bisherige Mixtur 2´ 4f. (Register von 1885) und neuer 2 2/3´ – Chor
8 Posaune 16´
9 Schalmey 4´ 1979 als Rohrschalmey von 1885/1910
10 Tremulant
Spielhilfen
40 III-II
41 III-I
42 II-I
43 III-P
44 II-P
45 I-P
128-fache Setzerkombination (1995): A-H rechts; 1-8 unter Man. I und als Pistons. Apells als Schalter und Pistons für mehrere Register in jedem Werk (i.d.R. Zungen und Mixturen). Zungen ab. Zungeneinzelabsteller. Nullknopf (auch als Piston), Setzknopf. 64 Kombinationen abschließbar. Sequenzer (< und >) links, rechts, unter Man. I und als Pistons. Tutti. Schwellpedal mit Anzeige. Mechanische Schleiflade, mechanische Koppeln (schwergängig), elektropneumatische Registertraktur.
Beethovens 5. Sinfonie für Orgel vierhändig und vierfüßig markierte den Schlusspunkt der Silvesterkonzerte im Jahr 2014.
Videos von der Orgel aus dem Silvesterkonzert von 2013:
Ralf Bölting, „Vom Himmel hoch“ aus dem Triptychon für Orgel
Samuel Wesley, Duett für Orgel